Die Slava – alles über die serbisch-orthodoxe Feierlichkeit
Die Slava heisst übersetzt Feier – “La Boum” für die ganze Familie. Aber die Slava ist nicht irgendeine Feier. Slava ist eine traditionalle und konservative Familienfeier. Hier geht es um die Erhaltung und Wahrung der engen Familienbande und dafür ist einem in Serbien nichts zu schade.
Ja, die serbische Slava hat mindestens drei Seiten, eine die du nicht siehst, eine die ich nicht sehe und eine die wir alle nicht sehen. Aber woher kommt sie eigentlich? Die Slava, so sagt man, ist eine reminiszenz heidnischer Bräuche, in einer Zeit, als es noch eine Vielzahl an Göttern gab. Jede Familie hatte ihren eigenen Gott. Mit der Christianisierung wurde dieser Gott durch einen christlichen Heiligen ersetzt. Besonders viele Slavas werden daher am Tag des heiligen Nikolaus (Sveti Nikola), des heiligen Jovan (Sveti Jovan) oder auch des heiligen Tryphon (Sveti Trifun, der auch als Schutzheiliger für den Wein fungiert) gefeiert.
Wie wird die Slava vererbt?
An welchem Tag gefeiert wird, wir familiär vererbt, vom Vater zum Sohn. Ja, die Wahrung von Familienwerten geht leider allzu oft mit tradierten Familienbildern einher. Denn, während die Slava in der fast mytischen Erzählung eine schier ekstatische Feierlichkeit mit undendlich viel Essen und Trinken darstellt, bedeutet sie für den weiblichen Teil der Familie meist tagelange Arbeit der Vorbereitung und das Aufräumens hinterher.
Eine Einladung zu einer Slava sollte man jedoch auf keinen Fall ablehnen. Erstens, wäre das eine direkte Beleidigung an die Familie und zweitens, würde man die Chance verpassen, das Wort Überfluss in seiner schönsten und ursprünglichsten Form kennen zu lernen!
Eine Einladung zu einer Slava sollte man jedoch auf keinen Fall ablehnen. Erstens, wäre das eine direkte Beleidigung an die Familie und zweitens, würde man die Chance verpassen, das Wort Überfluss in seiner schönsten und ursprünglichsten Form kennen zu lernen – kein Plastik sondern viel Fleisch, Süßes und Alkoholisches. Gespart wird am Slava jedenfalls nicht – denn obwohl viele Familien in oder nahe an der Armut leben, Geld ist in diesem Moment ganz nebensächlich. Um an eine Einladung zu kommen, empfiehlt es sich übrigens, in der Woche vor einem Slava der Familie “zufällig” im Supermarkt zu begegnen. Denn, wer bei den Vorbereitungen auf seinen Slava auf Freunde trifft, ist “verpflichtet” diese einzuladen – und ablehnen ist wiederum “strengstens verboten”. Großzügig ist in diesem Fall übrigens nicht nur die feiernde Slava-Familie, sondern auch der Gast.
Meistens dauert eine Slava heute nur mehr einen Tag, auf manchen Dörfern wird aber wie früher noch drei Tage lang mit der Familie und guten Freunden gefeiert. Die wichtigsten offiziellen Zutaten für eine gelungene Slava sind der Slavski Kolac (eine Art Brotkuchen, hier geht’s zum Rezept), Žito (eine Speise aus Weizen, Nüssen, Zucker und Muskatnuss), der Slava-Wein und die Slava-Kerze. Wirklich entscheidend erscheint uns aber die Zusammenkunft der Familie und die Chance, an diesem Tag den Zusammenhalt zu beschwören, Differenzen auszumerzen oder aber neue entstehen zu lassen. Slava = Familie.
Welcher Wein passt zum Slava?
Ein wichtiger Bestandteil des Slava ist der Slava-Wein. Jede Familie bestellt ihren eigenen Lieblingswein und lässt diesen von einem Priester weihen. Uns scheinen zwei Weine besonders passend für die Slava – denn ihre Namen beschreiben zwei Zustände, die auf jeder Slava früher oder später vorkommen werden: Sevdah und Nostalgija. Ein nostalgischer, oftmals verklärter Blick auf die Vergangenheit, darf bei einem feucht fröhlichen Slava ebensowenig fehlen wie etwas Sevdah – die unerfüllte Sehnsucht nach Liebe.
Für die Samovino – Familie bedeutet Slava jedenfalls der Fokus auf die wichtigen Dinge im Leben: Die Stärkung der langfristigen Bindungen mit der Familie und Freunden aber auch Geschäftspartnern sowie der lustvolle Genuss von Essen und Wein, von selbstgemachten und ausgesuchten Produkten. In diesem Sinne wünschen wir allen Familien in diesem Jahr einen SRETNA SLAVA!
NOSTALGIJA
WEINGUT: Aleksić
SORTEN: Cabernet Sauvignon, Merlot, Vranac
JAHRGANG: 2018
ALKOHOL: 13,5%
INHALT: 0.75L
IMPORT: Samovino, Böckhstr. 50, 10967 Berlin, Deutschland.
Rotwein aus Serbien. Enthält Sulfite.
RAKIJA SLJIVOVICA
DESTILLERIE: Perun
SORTEN: Pflaume
ALKOHOL: 40%
INHALT: 0.5L
Obstbrand aus Serbien.
SEVDAH
WEINGUT: Aleksić
SORTEN: Smederevka
JAHRGANG: 2019
ALKOHOL: 12,5%
INHALT: 0.75L
Wein aus Serbien. Enthält Sulfite.
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