Die richtige Lagerung von Wein bei Dir zu Hause
Die Lagerung von Wein macht aus verschiedenen Gründen Spass. In erster Linie dient es dazu, einen besseren Wein zu trinken und den optimalen Reifezeitpunkt zu erwischen. Das ist ein bisschen wie beim Gulasch, dass schon sehr gut sein kann, wenn es frisch gemacht ist, am zweiten Tag jedoch, wenn es etwas Zeit hatte, dann schmeckt es aufgewärmt nochmal viel besser. Wein harmonisiert sich, die ganz langsame Oxidation in der Flasche sorgt dafür, dass die Spitzen (Tannine, Säure, Fruchtnoten) etwas runder werden und der Wein sich allgemein besser integriert und harmonisiert. Woran man erkennt, dass ein Wein lagerfähig ist, ist nochmals ein anderes Thema. Wir sagen aber, dass grundsätzlich jeder Wein ein paar Jahre gelagert werden kann und die langsame Oxidation ein großes Plus ist, auch bei Weissweinen.
Die wichtigste Grundregel für die Weinlagerung ist die Temperaturkonstanz! Wein muss bei einer möglichst konstanten Temperatur gelagert werden und sollte nie zu warm haben. Eine konstante Temperatur bei stark schwankenden Aussentemperaturen gibt es eigentlich nur im Keller oder im Weinklimaschrank. Aber auch hier können die Temperaturen stark schwanken, sprechen wir von 12 Grad im Winter und 16 Grad im Sommer, dann können wir nicht mehr von idealen aber doch sehr guten Lagerbedingungen sprechen. Bei 10 Grad im Winter und 18 Grad im Sommer würden wir den Wein noch hier lagern, aber sicher nicht mehr unsere besten Weine über 20 Jahre hinweg. Bei noch größeren Schwankungen kann man nicht mehr davon sprechen, dass man dem Wein etwas gutes tut, der Wein oxidiert deutlich schneller und verliert an Qualität, so wie wenn man die Flasche öffnet und sich der Wein noch 1-3 Tage gut hält und dann aber spätestens ab dem 4ten Tag (in seltenen Fällen auch später) deutlich an Qualität verliert bis er ungeniessbar ist. Weine sind lebendig und verändern sich in der Flasche, eine Lagerung über mehrere Monate bei nicht optimalen Verhältnissen ist aber in der Regel kein großes Problem. Sprechen wir jedoch von Jahren, dann wird es umso wichtiger, die vorhandenen Regeln zu beachten.
Neben der Konstanz ist es wichtig, dass der Wein nicht zu warm gelagert wird, von zu warm spricht man schon ab etwa 21 Grad, bei 25 Grad sind sich alle einig, dass es für die Weinlagerung zu warm ist.
Ein weiterer Faktor ist das UV-Licht, dessen Strahlung wie eine zu warme Lagerung zu einer allzu schnellen Reifung des Weines führen kann. Aus diesem Grund sind die meisten Weinflaschen nicht weiss. Eine Weinflasche bleibt daher idealerweise fern von Sonneneinstrahlung in ihrem Karton oder im Keller.
Ein weiterer Faktor ist das austrocknen des Naturkorkens, sofern der Wein einen Naturkorken besitzt. Hier ist einerseits davon abzuraten, den Wein in sehr trockenen Räumen aufzubewahren (eine Luftfeuchtigkeit von 50-80% gilt als vernünftiges Fenster) und die Weine auf jeden Fall auch liegend zu lagern, damit der Wein mit dem Korken in Berührung bleibt und für Feuchtigkeit sorgt.
TIPP: Weinklimaschränke sind eine Möglichkeit für die Weinlagerung, wenn es ansonsten überhaupt keine Möglichkeit der Lagerung gibt. Sie verbrauchen allerdings relativ viel Energie und sind daher aus unserer Sicht nicht zu empfehlen. Inzwischen gibt es in vielen großen Städten auch Weinkeller, in die man sich einmieten kann!
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